Der „Goldene Herbst“ macht seinem Namen in diesem Jahre bisher alle Ehre. Dies gilt zwar nicht mehr für das Wetter, das sich zuletzt eher von seiner ungemütlichen Seite gezeigt hat, wohl aber im Hinblick auf die Entwicklung an den Kapitalmärkten.

So ging es nach den schwachen Sommermonaten, in denen der Deutsche Aktienindex in der Spitze fast ein Viertel seines Wertes eingebüßt hat, beim deutschen Leitindex im Oktober um 12,3 Prozent nach oben. Im November kamen noch einmal knapp fünf Prozent hinzu. Beim Euro Stoxx 50 fielen die Zugewinne zwar etwas schwächer aus, kumuliert waren es seit unserem letzten Kapitalmarktreport zum Ende des dritten Quartals aber auch hier gut zwölf Prozent. Gleichzeitig kam es zu einer deutlichen Reduzierung der Volatilität. Zwar hat sich die Nachrichtenlage hinsichtlich der Schwellenländer sowie des angeschlagenen Rohstoffsektors nicht wirklich verbessert, die Mehrzahl der Marktteilnehmer scheint sich derzeit aber auf die weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB zu fokussieren. Auffällig sind die weiterhin stattfindenden Gewinnwarnungen, wie zuletzt etwa bei Linde. Auch bei Hochzinsanleihen und anderen Spreadprodukten kam es seit Ende September zu einer eindrucksvollen Kurserholung.

Dabei spiegelt sich der Stimmungswechsel an den Kapitalmärkten selbstverständlich auch in der Performance der Wallrich-Fonds wider, wobei die Zugewinnen aufgrund der Struktur der Fonds und ihrer Anlageschwerpunkte natürlich deutlich geringer ausfielen.

So hat sich der Anteilswert des Axxion Focus Prämienstrategie in den vergangenen zwei Monaten um insgesamt 8,13 Prozent erhöht. Der Löwenanteil hiervon ist auf die Entwicklung des Optionsportfolios zurückzuführen. Seine Ausrichtung ist inzwischen deutlich konservativer als noch Ende September. Hierin spiegelt sich die Funktionsweise der Prämienstrategie wider, die bei steigenden Kursen automatisch Aktienexposure abbaut und dadurch in gewisser Weise antizyklisch agiert. Im Rentenportfolio haben wir das Exposure im Rohstoffsektor auf inzwischen sieben Prozent weiter erhöht. Investment-Grade-Bonds von Glencore oder Anglo American handeln hier je nach Laufzeit inzwischen mit Renditen von 6-8 Prozent, was überaus attraktiv erscheint. Bei einer Duration von 3,86 weist der Bondanteil des Fonds aktuell eine durchschnittliche Rendite von 4,73 Prozent auf. Der Renditepfad insgesamt (Summe aus Bondrendite und Optionsrendite) liegt jetzt bei 9,2 Prozent.

Der WAM Marathon Balance befindet sich noch in der Startphase. Die schwachen Kurse nach dem spätsommerlichen Rückschlag an den Weltbörsen wurden hier für erste Käufe in den USA und Europa genutzt. Gleiches gilt für den ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogenen Bereich der Unternehmensanleihen. Durch einzelne Stillhaltergeschäfte an der Eurex sowie eine Übergewichtung von VW Vorzugsaktien wurden Sondersituationen genutzt. Beim WAM Marathon Renten haben wir unser Engagement im Rohstoffsektor vorsichtig erhöht. Der Investitionsgrad dieses ebenfalls noch sehr jungen Sondervermögens liegt inzwischen bei 80 Prozent. Hinsichtlich der Rentenallokation entfallen zwei Drittel auf Deutschland (23 Prozent), Frankreich, Großbritannien und die Schweiz. Bei einer Duration von rund 4,4 liegt die Portfoliorendite aktuell bei ca. 5,7 Prozent.

Auch im Dezember wird die Entwicklung an den Kapitalmärkten wohl insbesondere von den Notenbanken geprägt werden. Von der Fed ist nach neun Jahren ein erster Zinsschritt nach oben zu erwarten. Die EZB treibt ihre expansive Geldpolitik dagegen weiter voran. Zumindest statistisch betrachtet sollte sich der Aufschwung bei heimischen Aktien weiter fortsetzen. So handelt es sich beim Dezember mit einer durchschnittlichen Performance von fast drei Prozent seit Einführung des Deutschen Aktienindex zum 1. Januar 1988 um den besten Monat des Jahres. Nur in fünf von bisher 27 Fällen kam es zu Dezember-Verlusten beim DAX.