Der Oktober ist seinem schlechten Ruf als Börsenmonat mal wieder mehr als gerecht geworden. Fallende Aktienkurse und steigende Spreads bei Hochzinsanleihen haben in vielen Depots deutlichen Spuren hinterlassen. Dieser Entwicklung konnten sich auch die Wallrich Wolf Investmentfonds nicht entziehen.

Jetzt hat es auch die amerikanischen Aktien erwischt. Konnten sich die großen US-Indizes in den ersten drei Quartalen des Jahres noch von ihrer besten Seite zeigen, hat der S&P 500 im Oktober 7,94% an Wert verloren und damit den größten Monatsverlust seit über acht Jahren aufs Parkett gelegt. Noch höher ist der Absturz mit -8,65% beim Technologieindex Nasdaq 100 ausgefallen. Zwar hat es den Euro Stoxx 50 und den DAX mit -5,93% bzw. -6,53% nicht ganz so stark erwischt, während die Kurse europäischer Unternehmen aber schon seit vielen Monaten schwächeln, liegen die wichtigsten amerikanischen Marktbarometer 2018 noch immer im Plus.

Auf die Gründe für die starken Rückgänge sowie die schwierige Lage insbesondere an den europäischen Aktienmärkten gehen wir in unserem Newsletterartikel „Warm anziehen und kühlen Kopf bewahren“ ausführlich ein. Dort legen wir auch unsere aktuelle Einschätzung dar, so dass wir an dieser Stelle gleich zu unseren Investmentfonds kommen können. Dabei ergib sich momentan gerade beim Einsatz unserer Prämienstrategie eine interessante Konstellation.

Verbessertes Renditepotenzial

So hat sich der Net Asset Value des Wallrich Wolf Prämienstrategie Fonds im Oktober um 4,57% verringert. Zurückzuführen ist dies zum einen auf gefallene Basiswertkurse, zum anderen aber auch auf den volatilitätsbedingten Preisanstieg der verkauften Put-Optionen. Gleichzeitig hat uns die Erhöhung der impliziten Volatilität und der damit einhergegangene Anstieg der Optionsprämien aber auch ein deutlich verbessertes Investitionsumfeld geschaffen, das wir zu einer schrittweisen Aufstockung des Investitionsgrads auf zuletzt 109% (Stand: 31.10.2018) genutzt haben. Dabei haben wir die Strikes meist ca. 8% unterhalb der Basiswertkurses platziert und auf diese Weise einen signifikanten Sicherheitspuffer für den Fall weiter fallender Aktienpreise eingebaut.

Eine Stabilisierung der Märkte und die damit verbundene Reduzierung der Volatilität werden nun automatisch zu einem Ausgleich bzw. sogar einer Überkompensation der in den vergangenen Wochen entstandenen (buchhalterischen) Verluste führen.

Kursdruck von verschiedenen Seiten

Da Stillhalterpositionen in Verkaufsoptionen mit einem Anteil von ca. 30% (deltagewichtet) auch in der Assetallokation des WWAM Marathon Balance einen signifikanten Anteil ausmachen, gilt diese Argumentation in deutlich abgeschwächter Form auch für unseren vermögensverwaltenden Fonds. Hinzu kamen im Oktober starke Verluste bei verschiedenen High-Tech-Werten, wie etwa SAP (-12,4%), Alibaba (-12,2%) und Microsoft (-7,7%), von denen wir aber nach wie vor überzeugt sind (siehe hierzu auch „High-Tech-Blase oder the Sky ist the limit?“ in unserem Herbstbericht), so dass sich der Rückgang im Berichtszeitraum insgesamt auf 8,07% beläuft. Dabei haben wir die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten bei verschiedenen Positionen zu kleineren antizyklischen Aufstockungen genutzt.

Sicherer Hafen versus ausgeweitete Credit Spreads

Der Rentenmarkt hat im Berichtszeitraum ein zweigeteiltes Bild abgegeben. Während Bundesanleihen als „sicherer Hafen“ positiv performt und auch europäische Investment Grade Corporate Bonds vergleichsweise gut abgeschnitten haben, kam es bei Euro Hochzinsanleihen zu einer Ausweitung der Credit Spreads. Kursverluste und ein gemessen am BofA Merrill Lynch European High Yield Index (HE00) negativer Return von -1,22% waren die Folge. Etwas besser hat unser WWAM Marathon Renten (-0,54%) abgeschnitten.

Mit Rezessionssorgen, Handelskrieg und Italien waren die Auslöser für die Risk-Off-Phase überwiegend alt bekannt. Neu hinzugekommen sind im Oktober allerdings überraschend viele Gewinnwarnungen, davon einige aus dem Autosektor. Das verhältnismäßig niedrige Automobil-Exposure des Marathon Renten von rund 4,4% soll zunächst beibehalten werden. Gleiches gilt auch für die von uns derzeit verfolgte „Hantelstrategie“, bei der dem High Yield-Portfolio Cash und solide Investment Grade Bonds beigefügt werden (siehe hierzu auch Wallrich Wolf in der Presse). Bei einer Duration von 4,1 Jahren und einer durchschnittlichen Kreditqualität von Ba3 weist das Fondsportfolio des Marathon Renten aktuell im Schnitt eine Rendite von 4,94% auf.