An den Aktien- und Anleihemärkten setzt sich das bereits im Januar zu beobachtende Muster fort. Die Erwartungen für das globale Wirtschaftswachstum werden immer weiter zurückgenommen, gleichzeitig können die einschlägigen Indizes gegenüber ihren Tiefständen vom Jahresende erneut Boden gutmachen. Auch unsere Fonds haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt.

Zu warm, zu trocken mit viel Sonnenschein. So beschreiben die Meteorologen das Wetter im zurückliegenden Februar. Die Extreme oder zumindest doch die Zeiten mit ungewöhnlich starken Abweichungen vom langfristigen Mittel mehren sich. Das scheint derzeit nicht nur für Temperaturen, Niederschlagsmengen, Stürme oder andere Wetterphänomene, sondern auch für die Kursentwicklung an den Aktienmärkten zu gelten. So ist etwa das quartalsweise vom ifo Institut ermittelte Weltwirtschaftsklima auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren gefallen, um nur ein Beispiel für die sich weiter eintrübenden Wirtschaftsausblicke zu nennen. Dabei erwarten die zur Konjunkturentwicklung befragten Experten ein schwächeres Wachstum des privaten Konsums, der Investitionen und des Welthandels. Entsprechend ernüchternd sind auch die jüngsten Ausblicke verschiedener DAX-Konzerne, wie zuletzt beim Hamburger Konsumgüterhersteller Beiersdorf (Nivea, tesa, Hansaplast, …) ausgefallen. 

Trump und seine Dealmaker-Strategie

Auf der anderen Seite konnten DAX (+3,07%) und Co. deutlich zulegen und ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Letztendlich wären die Zugewinne wohl sogar noch höher ausgefallen, hätte „Mr. Störenfried Trump“ nicht wieder mit Zöllen auf europäische Autos gedroht, da diese eine „Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten“ darstellen würden. Essentieller Teil seiner „Dealmaker-Strategie“ ist nun einmal das Angstmachen und Übertreiben zu Beginn anstehender Verhandlungen. Im Folgenden wird pressewirksam ein Gipfel einberufen, und zuletzt kommt es durch den Abschluss eines Deals zur Lösung des hauptsächlich zu diesem Zweck erschaffenen Konflikts. Europäer sichern dann den verstärkten Import von Sojabohnen aus den USA zu, Trump verzichtet im Gegenzug auf Autozölle. Bleibt nur zu hoffen, dass es in diesem Fall ebenso laufen wird, schließlich hängt die Entwicklung der deutschen Industrie in nicht unerheblichem Maße an der ohnehin schon stark gebeutelten Autobranche.

Fokus auf Wirecard und Dividendenaktien

Auch unsere Investmentfonds konnten ihre Erholung im Berichtszeitraum weiter fortsetzen. So hat sich der Wallrich Wolf Prämienstrategie im Februar um 0,91% verteuert. Ein besonderer Fokus lag wiederum auf Wirecard. Wir haben die erneuten Bilanzmanipulationsvorwürfe in der Financial Times dazu genutzt, weit aus dem Geld liegende Put-Optionen bei zwischenzeitlichen Tiefständen zu verkaufen. Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein Leerverkaufsverbot für die Aktien des Zahlungsdienstleisters verhängt hat, konnten sich die Kurse deutlich erholen. Zudem haben wir viele Index-Puts vorzeitig geschlossen, da bereits ein großer Teil der Prämien vereinnahmt worden war. Stattdessen wurden Stillhalterpositionen in dividendenstarken Aktien wie BASF, Allianz und Bayer mit Fälligkeit direkt vor den jeweiligen Dividendenzahlungsterminen eröffnet. Historisch betrachtet weisen diese Titel unmittelbar vor der jeweiligen Ausschüttung eine relativ hohe Kursstabilität auf, was durch frühzeitig verkaufte Puts auf dividendenstarke Aktien entsprechend ausgenutzt werden kann. Der Investitionsgrad des Optionsportfolios liegt aktuell bei 101,4%.

Der Kurs des WWAM Marathon Balance ist im Februar um 2,07% angestiegen. Um den unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (Handelskrieg, Brexit, Europawahlen, …) Rechnung zu tragen, wurde die Aktienquote leicht reduziert. Gleichzeitig haben wir eine kleine Position Gold aufgebaut. Alles in allem ist der Marathon Balance bei einer YTD-Performance von 8,06% nun etwas konservativer als zuvor aufgestellt.

Ausschüttung am Rosenmontag

Gute Zeichen auch am Markt für High Yields, wo sich die Erholung ebenfalls fortgesetzt hat. Die Vorjahresverluste sind inzwischen quasi ausgeglichen. Dabei resultiert die anhaltend positive Stimmung zum einen aus der immer wieder aufkeimenden Hoffnung auf eine Lösung der verschiedenen Handelskonflikte. Zum anderen ist die Berichtssaison weitgehend ohne größere Enttäuschungen abgelaufen. Sogar recht gute Zahlen konnte die Parfümeriekette Douglas für das sehr wichtige Weihnachtsgeschäft vorlegen. Näheres dazu können Sie direkt im Factsheet zum WWAM Marathon Renten nachlesen. Gleiches gilt für die im Fonds ebenfalls enthaltenen Bonds der Norddeutschen Landesbank, bei der sich eine Rekapitalisierung durch den Sparkassensektor und das Land Niedersachsen (Hauptaktionärin) abzeichnet. Insgesamt hat der Marathon Renten im abgelaufenen Monat 2,53% zugelegt. Im Gesamtjahr 2019 sind es bisher 5,32%. Der Rückgang von 4,01% im Vorjahr konnte damit inzwischen mehr als ausgeglichen werden. Bei der Kursbetrachtung ist die Ausschüttung von 4,00 Euro je Anteil am 4. März 2019 zu beachten. Die Ausschüttungsrendite beträgt 3,7%.