Bei den Wallrich Prämienstrategien werden an der Terminbörse Eurex Put-Optionen auf Aktien und Aktienindizes verkauft und dafür regelmäßig Optionsprämien vereinnahmt. Steigt der Preis des Underlyings während der Laufzeit der Optionen an oder er bleibt per Saldo unverändert, streichen die Fonds die gesamte Optionsprämie als Ertrag ein. Ähnlich sieht es bei moderat fallenden Kursen aus, denn der Ausübungspreis der Optionen liegt zum Verkaufszeitpunkt jeweils deutlich unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes. Bevor die Puts ins Geld laufen und damit vom Käufer ausgeübt werden, kann das Underlying somit noch einige Prozent an Wert verlieren. Nach oben ist der Gewinn auch bei stark steigenden Basiswertpreisen auf die Optionsprämie begrenzt. 

Eine Besonderheit der Wallrich Prämienstrategien liegt darin, dass die Investitionsquote in Abhängigkeit der impliziten Volatilität und damit verbunden der Höhe der Optionsprämien variiert wird und im Maximum (bei sehr attraktiven Optionsprämien) bis zu 140% betragen kann.

Während des Corona-Crashs ist der Deutsche Aktienindex in der Spitze um über 40% eingebrochen. Die verkauften Optionen sind damit weit ins Geld gelaufen. Sobald die Srikelevels gerissen werden, bekommen die eigentlich recht konservativen Wallrich Prämienstrategien jedoch Aktiencharakter – und zwar mit einem Beta von bis zu 1,4. Entsprechend hoch sind die zwischenzeitlichen Verluste ausgefallen. 

Der Tiefpunkt an den Aktienmärkten wurde am 19.03. und damit einen Tage vor dem großen Verfallstermin im März erreicht. Ein Großteil der geschriebenen Put-Optionen, die sich inzwischen weit im Geld befanden, musste mit hohen Verlusten glattgestellt werden. Gleichzeitig wurden neuen Stillhalterpositionen eingegangen. Um den konservativen Charakter der Strategie wieder herzustellen, lag ihr Strikepreis selbstverständlich deutlich unter den aktuellen Basiswertpreisen. Sachlogisch war der Gewinne in der folgenden Erholung der Aktienmärkte damit auf die vereinnahmten Optionsprämien begrenzt. Neben dem starken und schnellen Aktienmarktabsturz haben unsere Short-Volastrategien somit auch darunter gelitten, dass das Tief an den Märkten exakt zum Optionsverfallstag erreicht wurde, was eine starke Begrenzung des Erholungspotenzials zur Folge hatte. Um entsprechende Situationen zukünftig zu vermeiden, werden wir in die Wallrich Prämienstrategien einen Schutzmechanismus gegen derartige „Tail Risks“ implementieren bzw. haben dies beim AI Libero bereits getan.