Wir leben in einer Zeit, in der das Investieren in Kryptowährungen langsam zum Mainstream wird und in der regelmäßig neue Trends mit dem Potenzial erscheinen zum nächsten großen Hype in der Krypto-Welt zu werden. So hat sich die Technologie hinter den Non-fungible Tokens (NFTs) schnell als attraktives Instrument für neue Anlagemethoden herauskristallisiert. Ob Zeitschriften, Prominente oder angesehene Unternehmen, NFTs sind in aller Munde. Doch was steckt hinter den drei Buchstaben? Sind die Tokens nur eine Illusion oder hat die Idee Zukunft und Potential das Internet dieser Zeit dramatisch zu verändern?

Um zu verstehen, was NFTs sind und wie sie funktionieren, müssen wir uns zunächst mit der Blockchain-Technologie befassen. Generell ist eine Blockchain eine Art Datenbank, die sich aus Blöcken zusammensetzt, die wie Perlen auf einer Kette aneinandergereiht sind. Dabei enthält jeder Block zum einen die eigentlichen Daten, die in ihm gespeichert werden, und zum anderen einen eindeutigen Hash-Wert, der sicherstellt, dass der Dateninhalt unverändert ist. Neben dem eigenen Hash-Wert kennt jeder Block auf der Chain den Hash-Wert des Vorgänger-Blocks. Auf diese Weise authentifiziert sich die Blockchain in einer Art Kettenreaktion selbst. Würde irgendwo in der Chain ein Hash verändert, risse die Kette ab. Folglich sind die Daten in der Blockchain vor Manipulationen sicherer als in gewöhnlichen Datenbanken. Diesen Aspekt machen sich die sogenannten NFTs zunutze.[1]

Im Zusammenhang mit der Blockchain ist der Begriff Token am ehesten mit der Nutzung als Vermögenswert verknüpft. Ein Token kann aber auch einen Vermögensgegenstand oder ein Wirtschaftsgut repräsentieren oder eine digitale Entsprechung eines realen Guts sein. Bezogen auf eine Kryptowährung sind alle Token fungibel, also austauschbar. Das bedeutet, jeder Token repräsentiert den gleichen Vermögenswert. Es ist egal, welchen konkreten Token man besitzt. Er hat den gleichen Wert wie der Token eines beliebigen anderen Inhabers. So funktioniert auch unser Geld. Welcher konkrete Zehn-Euro-Schein verwendet wird, ist egal. Man könnte auch zwei Fünf-Euro-Scheine oder fünf Zwei-Euro-Münzen oder eine beliebige Kombination verwenden. Die Mittel, in diesem Fall Zahlungsmittel, sind austauschbar. Bei den NFTs ist genau das nicht der Fall. Non-fungible, also nicht austauschbare Token repräsentieren ein ganz konkretes Asset und sind damit einzigartig. Lediglich die Technik der Speicherung auf der Blockchain haben sie mit den Währungs-Token gemein.[2]

Non-fungible Tokens sind digitale Besitznachweise von größtenteils immateriellen Gütern. Quasi eine Art Authentizitätssignatur oder ein Gütesiegel für meist einzigartige, nicht ersetzbare, digitale Vermögenswerte. Hierbei gibt es verschiedene Arten von NFTs.

Die beliebtesten sind Kunstwerke, da sie digitalen Künstler*innen ermöglichen ihre Arbeiten gemeinfrei zu veröffentlichen, ohne sich Gedanken über den Nachweis von Eigentum oder Authentizität machen zu müssen. Künstler*innen im Netz können NFTs für ihr Originalwerk generieren und an eine andere Person verkaufen, während die Informationen über den ursprünglichen Urheber, den aktuellen Eigentümer und den momentanen Wert beibehalten werden. So versteigerte Jack Dorsey, CEO von Twitter den ersten Tweet aller Zeiten („just setting up my twttr“) für 2,9 Millionen Dollar. Doch auch im traditionellen Kunstmarkt können Kunstwerke mit NFTs zertifiziert werden. Dadurch können Händler und Käufer unbeschwert im Internet handeln, ohne sich dabei Sorgen um die Authentizität der Kunstwerke machen zu müssen.[3]

Non-fungible Tokens können aber auch in der realen Welt Anwendung finden. So gibt es bereits Firmen in den USA, die die NFT-Technologie nutzen, um Immobilien zu verkaufen. Auch andere Vermögensgegenstände, wie Schmuck, werden als NFT verkauft, da eine Blockchain dabei helfen kann, den rechtmäßigen Besitz bei Verkauf nachzuweisen.[4] Zusätzlich können Verträge, Ausweisdokumente, Konzerttickets oder Lizenzen in Form von NFTs ausgegeben werden, wodurch diese Informationen fälschungssicher und jederzeit überall auf der Welt zugreifbar werden.[5]

Wer sich allerdings einen NFT kaufen möchte, sollte sich auch über die Nachteile informieren, die diese Technologie mit sich bringt. Einerseits wird viel Energie benötigt, um das System zu erzeugen und zu warten, wodurch NFTs nicht nachhaltig sind und die Ökologie beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass ein nicht fungibler Token im Gegensatz zu Kryptowährung auf einer Proof-of-Work-Blockchain läuft, die weniger energieeffizient ist. Andererseits wird davor gewarnt, dass sich eine Spekulationsblase um das NFT-Thema bildet.

Zusammengefasst könnte der NFT-Markt unser Zusammenleben ähnlich revolutionieren wie es das Internet einst getan hat. Die Etablierung stellen wir uns dreistufig vor.
Im ersten Schritt sind Softwareprogrammierer gefragt, welche NFTs auf materielle und immaterielle Güter erstellen. Im zweiten Schritt werden etablierte Handelsplattformen benötigt, die den Austausch mit NFTs möglich machen. Als Beispiel ist hierbei die größte in diesem Bereich bereits existierende Plattform „OpenSea“ zu nennen. Im dritten und letzten Schritt bedarf es an Wallets oder Wertspeichern, in denen die NFTs aufbewahrt werden.
Letztendlich gibt es viele Ansätze, wie sich Non-fungible Tokens in den nächsten Jahren schlagen werden. Noch stecken sie in den Kinderschuhen, haben aber das Potential unsere digitale Welt grundsätzlich zu verändern.

Einzelnachweise:
[1] https://t3n.de/news/krypto-nft-ethereum-art-collectibles-1356849/
[2] https://br.atsit.in/de/?p=135249
[3] https://bitcoin-2go.de/was-ist-ein-nft/
[4] https://www.netzpiloten.de/was-sind-nfts/
[5] https://bitcoin-2go.de/was-ist-ein-nft/