Es war zwar nicht zu hören, wohl aber zu spüren. Im Januar ging ein Aufatmen durch die internationalen Kapitalmärkte. Nach hohen Verlusten im vierten Quartal 2018 hat sich die Stimmung deutlich gebessert und es ist zu einer signifikanten Gegenreaktion gekommen. Hiervon konnten unsere Investmentfonds stark profitieren.

Inzwischen ist es allgemeiner Konsens, dass die europäische und insbesondere die deutsche Wirtschaft 2019 deutlich langsamer wachsen werden, als bisher angenommen. So hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von zuvor 1,9% auf 1,3% (Deutschland) zurückgenommen. Global sollen es 3,5% (-0,2 Prozentpunkte) werden. Noch etwas pessimistischer zeigt sich die Bundesregierung, die nur noch mit einem Wachstum von 1,0% rechnet. Dennoch haben sich die Aktienmärkte im Januar deutlich erholt. So konnte der DAX um 5,82% zulegen, beim Euro Stoxx 50 waren es 5,26%. Der S&P 500 ist im Berichtszeitraum sogar um 7,87% vorangekommen. Hier dürfte der Richtungswechsel der amerikanischen Notenbank (siehe auch „Amerika schon wieder vor der Zinswende?“) zusätzlich beflügelt haben.

Aktienmarkt mit sechs bis neun Monaten Vorlauf

Was auch im Hinblick auf die nach wie vor bestehenden Risiken (Handelskonflikte, Brexit, italienische Staatsschuldenkrise, …) zunächst widersprüchlich erscheint, zeigt zum einen, dass die Aktienmärkte der volkswirtschaftlichen Entwicklung deutlich vorauslaufen (je nach Umständen ca. 6-9 Monate), die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung also in gewisser Weise antizipieren. Zum anderen scheint sich aber auch unsere im Winterbericht (Seite 10-12) geäußerte Einschätzung zu bestätigen, dass die Kurskorrekturen 2018 insgesamt zu hoch ausgefallen sind. Zugegebenermaßen ist das letzte Wort hier natürlich noch nicht gesprochen. Beispielsweise steigt die Wahrscheinlichkeit für einen „No-Deal-Brexit“ mit jedem Tag, an dem es zu keiner Lösung bzw. zumindest zu einem Aufschub des offiziellen Austrittstermins (29. März) kommt.

Ein perfekter Jahresauftakt

Parallel zur Erholung an den internationalen Aktienmärkten hat der WWAM Marathon Balance im Januar ein Plus von 5,40% verzeichnet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der vermögensverwaltende Fonds neben Aktien (47%) auch Liquidität und Anleihen hält. So sind die Gewinne sowohl bei den im Fonds enthaltenen Einzelwerten, wie auch dem Optionsoverlay im Durchschnitt deutlich höher ausgefallen. Aktientitel, die unserer Meinung nach immer noch stark unterbewertet sind, wie beispielsweise Bayer, Fresenius oder Daimler, wurden erneut aufgestockt. Den Ausverkauf bei Wirecard-Aktien, der auf Betrugsvorwürfe der Financial Times zurückzuführen war und mit einem erheblichen Volatilitätsanstieg einhergegangen ist, haben wir zum Aufbau von Stillhalterpositionen genutzt.

Mit Zugewinnen von 3,03% ist der Wallrich Wolf Prämienstrategie ins Jahr gestartet. Die Strategie des Fonds, also der Verkauf von Put-Optionen auf Aktienindizes und teilweise auch Einzeltitel, ging im Januar perfekt auf. Nachdem im Dezember mehr als die Hälfte unseres Optionsportfolios fälligkeitsbedingt wertlos ausgebucht worden war, haben wir das deutlich unterbewertete Aktienmarktniveau dazu genutzt, weit aus dem Geld liegende Optionen zu verkaufen. Dies ist eine relativ typische Vorgehensweise bei der von uns verfolgten PutWrite-Strategie, die sozusagen zu jedem großen Verfallstermin („Hexensabbat“) auf „Reset“ gestellt wird. Dadurch kommt es alle drei Monate zu einer automatischen Anpassung der Strikelevel auf die jeweils aktuellen Marktverhältnisse. Nach der Erholung im Januar lagen auch die im Dezember verkauften Optionen schon derart weit aus dem Geld, dass wir diese Positionen günstig schließen und neue Puts mit höherem Strikelevel und deutlich attraktiveren Prämien verkaufen konnten. Derzeit beträgt der Investitionsgrad des Optionsportfolios 103%

Weiteres Erholungspotenzial am Markt für Hochzinsanleihen

Auch am Markt für europäische Hochzinsanleihen ist es im ersten Monat des neuen Jahres zu einer deutlichen Erholung gekommen. Maßgeblichen Anteil hatte hieran sicherlich die US-Notenbank Fed. Mit der neuen Formulierung, man werde „geduldig“ sein, wurden die Märkte darüber informiert, dass es von nun an nicht mehr in jedem Quartal eine Zinserhöhung geben werde. In unserem Newsletterartikel „Amerika schon wieder vor der Zinswende?“ gehen wir hierauf noch näher ein. 

Insgesamt ist der BofA Merrill Lynch European High Yield Index (HE00) um 2,24% angestiegen. Beim WWAM Marathon Renten betrugen die Zugewinne sogar 2,34%. Damit hat der Rentenfonds schon über die Hälfte seiner Verluste aus dem vergangenen Jahr wieder aufgeholt. Dennoch weist das Fondsportfolio bei einer Duration von knapp vier Jahren noch immer eine Endfälligkeitsrendite von 5,74% aus. Nach wie vor notieren viele Titel deutlich unter Par, so dass weiteres Erholungspotenzial gegeben ist.