Tom Christopher
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- 16. Dezember 2010
A Ride Downtown with Lucky, Acryl auf Leinwand, 76x61, 2003
Seine Begeisterung für das städtische Leben New Yorks ist es, die Tom Christophers Motivwahl beeinflusst, ihn zu immer neuen Blicken inspiriert. Die Wolkenkratzer New Yorks sowie die Busse, Taxen, Fahrradfahrer und Fußgänger sind Thementräger der Werke. Christophers Bilder erzählen Ge-schichten, kleine Anekdoten aus dem Leben der New Yorker.
Der „Storyteller“ zeigt die Menschenmenge und fokussiert dabei eine Einzelperson, die ihre Geschichte mit sich trägt: der Kurier, der sich gerade noch nach seinem Überhol-manöver auf dem Rad halten konnte, oder Jack, der noch einmal Glück hatte, weil er heute nicht gefeuert wurde.
Tom Christopher beginnt ein Bild mit dünnen Graphitstrichen. Sie durchdringen Personen, Autos und Busse und spannen ein Kon-struktionsnetz. Die noch sichtbaren Spuren dieses feinen Netzes schließen die in der Metropole New York eingewobene „Sozialfabrik“ ein.
Hier sind die Protagonisten in Christophers urbanen Dramen miteinander verstrickt. Der flüssige Pinselstrich, der Mut zu Leerstellen auf der Leinwand und die leuchtende Farbigkeit verleihen den Themen Tempo und Bewegung. Tom Christopher versteht es, die Dynamik einer Großstadt in das Bild-geschehen zu übertragen.
Tom Christopher wurde 1952 in Hollywood, Kalifornien, geboren. Er erhielt seine Ausbildung am Art Center College in Pasadena, Kalifornien. Seit 1981 lebt er in New York. Er war als Dozent an der Parsons School of Design, New York, tätig. Christopher führte viele Projekte im öffentlichen Raum aus, er bestritt zahlreiche Einzelausstellungen in den USA, Japan und Europa.
Durch Ausstellungen in der Galerie und der Präsentation seiner Bilder auf Messen in Frankfurt, Köln, Karlsruhe, Zürich, Miami, Palm Beach und Chicago wurden auch weltweite Sammlungen auf ihn aufmerksam. Seine Werke sind in zahlreichen Museen vertreten.
2007 waren Tom Christophers Arbeiten in Frankfurt, Osaka und Tokio ausgestellt. Von April bis Mai 2008 wurden seine Werke im Butler Institute of American Art in Ohio, USA gezeigt.
Mural Nr. 2, Acryl auf Leinwand, 122x152, 2006
Rede zur Eröffnung der Ausstellung
New York is Noir Again
Begrüßung
Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen heute die neuesten Bilder des amerikanischen Künstlers Tom Christopher präsentieren können. Ganz besonders freuen wir uns natürlich, dass der Künstler heute Abend anwesend ist.
Viele Jahre arbeite ich nun schon mit Tom Christopher zusammen, und er ist einer der wichtigsten Künstler der Galerie. Daher werden viele von Ihnen ihn und sein Werk bereits kennen.
Tom Christopher wurde 1952 in Hollywood/ Kalifornien geboren. Er studierte von 1974 am Art Center College of Design, Pasadena, in Kalifornien. Auf Tom Christopher bin ich durch einen Kurator aus New York aufmerksam geworden. Er stellte mir Tom Christopher 1997 vor und ich bin sehr stolz, dass ich ihn seitdem in Deutschland, der Schweiz und Österreich exklusiv vertreten darf.
Seine Arbeiten sind in zahlreichen wichtigen Sammlungen
wie Goldman Sachs NY, Museum Washington D.C., dem Büro des Oberbürgermeisters von New York City, dem Museum of the City of New York, bei Time Warner Inc. NY, Mrs. Laura Bush, Washington D.C., Meeschaert, Frankreich und NewsCorp Murals (Robert Murdoch Inc.) at Rockefeller Center NY vertreten.
In Deutschland haben u. a. HSBC Trinkaus & Burkhardt Düsseldorf, ADAC Deutschland, Heraeus Holding Hanau, Shearman & Sterling Frankfurt und Schwarz Pharma Monheim seine Bilder in ihre Sammlungen aufgenommen.
Christopher wurde mit der Durchführung zahlreicher Projekte im öffentlichen Bereich beauftragt. Die Ausstellungen der letzten Zeit, wie eine restlos ausverkaufte Präsentation in Paris, haben einmal mehr gezeigt, dass Tom Christopher auch weiterhin den Markt erobern wird. Im Frühjahr wurde er mit einer großen Einzelausstellung im Butler Institute of American Art geehrt.
Tom Christopher hat das Thema „Stadtleben“ zum zentralen Punkt in seinem Werk gemacht. Die neuen Bilder zeigt er unter dem Motto „New York is Noir Again“. Damit spielt er auf das berühmte Filmgenre der Vierziger Jahre an, „den Film Noir“. Und verweist damit auf die dunklen Seiten der amerikanischen Metropole. Zugleich zeigt er schwarz-weiße Werke mit wenigen durch Farben gesetzten „Höhungen“, die Licht und Schatten des Großstadtlebens symbolisieren.
Zugleich erzählen die Bilder kleine Geschichten, die dem anonym bleibenden Menschen, der sich in der Masse durch Christophers Bilder bewegt, etwas Individuelles geben. Jeder trägt seine kleine „Story“ mit sich.
„Ich zeige die Schönheit der Straßen und stelle ihr die dunkle Seite des amerikanischen Lebens gegenüber.“ sagt er selbst über sein Werk.
Die Installation aus Shoeboxes ist ein starker Verweis auf die aktuelle Wirtschaftskrise. Es sind allesamt handgemachte Kästen aus den Zeiten der Weltwirtschaftkrise 1929. Viele Menschen konnten damals nur mit Schuhputzen etwas für das Überleben ihrer Familien tun. Sie gaben in glanzlosen Zeiten dem Äußeren ihrer Mitmenschen Glanz.
Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen den Text der Autorin Pamela Hart, den sie für den soeben erschienenen und durch die Galerie herausgegebenen Katalog Tom Christophers geschrieben hat. Der Katalog erhält darüber hinaus alle neuen Bilder des Künstlers.
Tom Christopher vermag uns eine Lebendigkeit zu vermitteln, indem er eine reichhaltige und brillante Farbpalette verwendet und mit Abstraktion und Gegenständlichkeit spielt.
Mit Auslassungen auf der Malfläche, flüssig eingesetztem Pinselstrich, starken Schlagschatten und dichtem Farbauftrag mit leuchtenden Farbakzenten sowie einer durch violett-, hellgrün- und rosafarbene Töne erweiterten Palette erreicht Tom Christopher eine Belebung der Bildfläche.
So entsteht eine vibrierende Atmosphäre in starken Bildfluchten, die dem Betrachter das Gefühl vermitteln, mitten im brodelnden Verkehr zu stehen.
Aber nicht nur sein Malstil gibt den Bildern diese Bewegtheit. Es ist auch die Perspektive. Manchmal scheint der Hintergrund nach vorne zu kippen. Das zieht uns in das Bild herein und übt einen Sog auf den Betrachter aus.
Schauen und horchen Sie in die Bilder hinein und lassen Sie sich als Betrachter zum Passanten werden. Und schon befinden Sie sich inmitten hupender Taxis, rasanter Fahrradkuriere und eilender Menschen wieder - in New York!
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei dieser visuellen Reise und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.