{slimbox images/stories/Site/440x170_07+.jpg, images/stories/Site/440x170_07.jpg, »Alice 2« von Helle Jetzig (2005) · 180 x 120cm · Malerei und Siebdruck auf s/w Fotographie}

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Ausschnitt aus »Alice 2« von Helle Jetzig (2005)

Helle Jetzig wurde 1956 in Emden geboren und studierte 1978-1984 Kunst an der Universität Osnabrück. Arbeitsaufenthalte und Reisen innerhalb Europas, in die USA (New York, New Mexico, Arizona, Kalifornien), nach Cuba und Taiwan bilden den Bildfundus seiner Kunst.

Ausgehend von fotografierten Straßenschluchten New Yorks, Frankfurts und an-derer Metropolen, Architekturen oder Industrieanlagen in Schwarz-Weiß schafft der Künstler in einem langwierigen Prozess Werke, die von starker räumlicher Wirkung sind. Schicht um Schicht entstehen unter Einfügung von Bildelementen in Siebdruck und zum Teil mehrfachen lasierenden, farbigen Übermalungen und Lackschichten aufwendige Kompositionen.

Der Künstler schafft verschiedene Bildrealitäten und lässt sie sich gegenseitig hinterfragen: den gegenständlichen und gleichzeitig abstrakten Charakter der Schwarz-weißfotografie, die Fotomontagen, den zei-

chenhaften Siebdruck, die physische Präsenz von Lackschichten oder Metallen, informelle Malerei und nicht zuletzt die Farbe selbst,die ihre eigene Realität darstellt. In Jetzigs Arbeiten verschmelzen alle diese Elemente zu einer neuen Einheit von faszinierender Tiefenwirkung. Das Spiel mit den verschiedenen Visualisierungsebenen gibt einer Bildserie ihren Titel.

Helle Jetzig wird seit 2007 von der Galerie Barbara von Stechow in Frankfurt repräsentiert und auf Messen im In- und Ausland vertreten.

Werke Helle Jetzigs sind in folgenden Sammlungen vertreten: Accenture, Amster-dam (NL), ADAC, München, Architektenkammer Niedersachsen, Hannover, Axa Colonia, Köln, Johann Bros Produktion, Kattowice (P), BMW Niederlassung Frankfurt, C H Reynolds Corporate Finance AG, Frankfurt, Commerzbank, Frankfurt, Dresdner Bank, Frankfurt, EuroHypo AG, Eschborn, Goldmann Sachs, Frankfurt, Helvetia, Zürich (CH), Heraeus Holding, Hanau, Landeszentralbank Hessen, Gießen, Morgan Stanley, Frankfurt, Morgan Stanley, Zürich (CH), Museo Municipal de Arte Contemporáneo de Madrid (E), Oldenburgische Landesbank, Oldenburg, Signal Iduna, Hamburg, Sparkasse Osnabrück u. v. a.

Rede zur Eröffnung der Ausstellung

Begrüßung

Seit nun genau zwei Jahren ist Helle Jetzig nun Künstler in dieser Galerie. Neben Präsentationen in externen Ausstellungsräumen haben wir ihn auf den Messen in Köln und Karlsruhe, aber auch auf den internationalen Messen in Chicago, Moskau und Miami gezeigt.

Der Künstler ist heute anwesend. Lieber Helle, wir sind sehr glücklich über die freundschaftliche und höchst professionelle Zusammenarbeit mit Dir!

Der 1956 in Emden geborene Künstler hat nach dem Studium die halbe Welt bereist. Diese Reisen sind immerwährende Quelle seiner Bildkunst. So bilden die großen Städte Europas, die USA (New York, New Mexico, Arizona, Kalifornien), Cuba und Taiwan die Grundlage seiner künstlerischen Arbeit. Die lange Liste seiner Ausstellungen muss ich hier nicht aufzählen. Seine Werke sind in zahlreichen großen Firmen- und Museums-Sammlungen vertreten.

Unserer Ausstellung hat Helle Jetzig den Titel „Wahrnehmung und Wirklichkeit“ gegeben. Das soll verdeutlichen, dass Wahrnehmung eine sehr subjektive Sache ist. Regina Böker beginnt ihren Beitrag über den Künstler im neuen Katalog – den ich Ihnen hiermit ans Herz legen möchte – damit, dass jeder Zeuge eines Autounfalls die Beteiligten anders beschreibt. Da wird ein roter BMW schnell zu einem blauen Volvo ...

Helle Jetzig trägt diesem sehr menschlichen Phänomen Rechnung, indem er verschiedene Bildebenen zusammenfügt.

Es finden sich Bildelemente zu einem Ganzen, die in der Wirklichkeit nicht beieinander zu finden wären: Ein Straßenzug, eingeblendete Laternen beispielsweise, dann Schriftzüge einer Werbetafel. Alle Elemente sind schlüssig komponiert auf Fluchtlinien, Brechungen, Flächen und Farben hin.

Helle Jetzigs Arbeitsweise ist aufwändig und benötigt Zeit.

Zuerst geht er während seiner Reisen auf Entdeckungstour mit der Kamera. Die so entstandene Bildsammlung in Schwarz-Weiß ist der „Pool“, aus dem er seine Kompositionen schöpft. Er vergrößert seine Bildmotive nun auf riesige Fotopapiere. Verschiedene Fotos werden vermischt und übereinandergeschoben. In langen Belichtungsprozessen erreicht er feine Grauabstufungen.

Dann malt er – und er versteht sich in erster Linie als Maler. Lasierend trägt er die Farbe auf. Leuchtende, einander kontrastierende Farben.

In einem weiteren Arbeitsgang fügt der Künstler im Siebdruckverfahren Bildelemente hinzu, Schriftzüge aus Reklame und Architekturteile, die vergleichbar mit einem Fotonegativ im umgekehrten Tonwert erscheinen.

Nun kommt der letzte Schritt: Das Lackieren und Schleifen und wieder Lackieren und Schleifen, bis eine glänzende, spiegelartige Schicht auf dem Bild liegt. Das Spiegelnde und die Farbigkeit geben den Bildern eine Lebendigkeit und sind gleichzeitig von enormer Tiefenwirkung.

Jedes Bild besteht also aus einer Schichtung von Foto, Malerei, Siebdruck und Lack.

Jetzig lässt unsere Augen springen zwischen den verschiedenen Bildebenen. Er spielt mit der Perspektive. Manchmal erkennt man erst bei genauem Hinsehen, dass er verschiedene Straßenschluchten montiert hat.

Helle Jetzig schafft somit verschiedene Bildrealitäten.

Der gegenständliche und gleichzeitig abstrakte Charakter der Schwarzweißfotografie ist einer davon. Die Farbfeldmalerei bildet eine zweite Bildrealität.

Die Fotomontagen, der zeichenhafte Siebdruck, die physische Präsenz von Lackschichten oder Metallen und nicht zuletzt die Farbe selbst stellen weitere eigene Realitäten dar.

Unmittelbar stehen wir mitten in New York, San Francisco, Paris, Berlin oder Frankfurt. Reklametafeln, Schriftzüge, Straßenschilder, bekannte Gebäude, Architekturdetails geben den Motiven einen hohen Wiedererkennungswert. Wir wissen sofort: Das ist New York, das ist Paris, das ist Frankfurt.

Und wir wissen sofort: das ist ein Helle Jetzig! Denn mit seiner einzigartigen Technik hat sich auch der Künstler einen hohen Wiedererkennungswert erarbeitet.

Vielen Dank