Kunst für Millionen
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- 08. Oktober 2009
100 Skulpturen der Mao-Zeit
Anlässlich des China-Schwerpunkts der Frankfurter Buchmesse zeigt die Schirn erstmals in Europa die spektakuläre Skulpturengruppe „Hof für die Pachteinnahme“. Das aus mehr als 100 lebensgroßen Figuren bestehende Ensemble zählt zu den wichtigsten Werken der modernen chinesischen Kunstgeschichte und ist fest im kollektiven Gedächtnis Chinas verankert.
1965 von Lehrern und Absolventen der Kunstakademie Sichuan als ortsspezifische Installation von Dayi geschaffen, wurde die Figurengruppe bald zu einem Musterkunstwerk der ab 1966 eingeleiteten Kulturrevolution erklärt. Von mehreren Varianten, die in den darauf folgenden Jahren angefertigt und überall im Land aufgestellt wurden, ist eine einzige bis heute erhalten geblieben. In einer dramatischen Szenenfolge, die traditionelle chinesische, sowjetische uns westliche Elemente zusammenführt, stellt sie die erbarmungslose Ausbeutung der Landbevölkerung durch einen reichen Grundbesitzer der vorkommunistischen Ära dar. In jüngster Zeit wurde das Werk wiederholt von jungen chinesischen Künstlern aufgegriffen und fand Eingang in die aktuelle Diskussionen zur zeitgenössischen Kunst in China. (Kuratorin: Esther Schlicht, Schirn)