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- 26. Februar 2010
Die Finanzwelt ist in Ungnade gefallen. Ausgehend von dem US-Immobilien-Crash und der Lehmann-Pleite bis hin zum Oppenheim Desaster haben wir es mit einem massiven Vertrauensverlust zu tun.
In Deutschland ist zu beobachten, dass im Laufe der Jahre die früher durchaus gute Beratungsqualität bei den Banken verloren gegangen ist. Ein Grund dafür ist m.E., dass die Bankvorstände zu stark auf externe Unternehmensberater gehört haben und zu aggressive Vertriebsstrategien implementiert haben.
Rückblick: Noch vor 10 bis 15 Jahren hatten die Banken hierzulande ein sehr gutes Image und genossen großes Vertrauen bei ihrer Kundschaft, wie z.B. der langjährige Hausarzt oder Steuerberater. Dieses Ansehen und das Kundenvertrauen waren quasi das Kapital der Banken. Neue Vertriebskonzepte, die um die Jahrtausendwende implementiert wurden, verfolgten die Erzielung einer deutlich höheren Marge im Privatkundengeschäft.
Dies brachte zwar kurzfristig höhere Gewinne für die Banken, jedoch ging damit das Vertrauen der Kunden zusehends verloren. Den Bankmanagern, die teilweise aus Unternehmensberatungen hervorgingen, fehlte das nötige Einfühlungsvermögen für die Privatkundschaft. So wurde das über Jahrzehnte aufgebaute Kapital der Banken (= Vertrauen) in kurzer Zeit verspielt.
Viele gute Kundenberater haben dies erkannt und als Konsequenz daraus die Banken verlassen, um eigenen Vermögensverwaltungen zu gründen oder sich diesen anzuschließen.
Nicht zuletzt durch die strenge Beaufsichtigung durch die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) sind im Laufe der Jahre professionelle unabhängige Vermögensverwaltungen entstanden, die zunehmend Marktanteile gewinnen.