Vergleichsweise unspektakulär sind die Kapitalmärkte ins neue Jahr gestartet. Während der DAX den ersten Börsenmonat 2017 mit einem knappen Plus von 0,47% beendet hat, liegt der Euro Stoxx 50 mit 1,82% im Minus. Gleichzeitig ging die Volatilität weiter zurück, während die positive Stimmung am Credit-Markt angehalten hat. In diesem Umfeld haben sich unsere Investmentfonds überproportional gut entwickelt.

So haben sämtliche Fonds im Januar nicht nur ein positives Ergebnis erzielt, sondern sie liegen im noch jungen Börsenjahr durchweg vor ihren jeweiligen Vergleichsindizes. Besonders glänzen konnte dabei der WAM Marathon Balance, der es im Berichtszeitraum auf einen Wertzuwachs von 2,89% gebracht hat. Dabei profitierten die VW Vorzüge (+7,9% im Monatsvergleich), die im Aktienbereich eine größere Position ausmachen, von der gerichtlichen Einigung in den USA.

Bei den US-Konsumenten herrscht derzeit Aufbruchsstimmung, Jobs werden geschaffen und Anschaffungen geplant. Die zu erwartenden Gesetzesänderungen werden bei vielen Unternehmen für Erleichterungen sorgen. Hinzu kommen erhöhte Firmengewinne durch die versprochenen Steuersenkungen. Als Unsicherheitsfaktor bleibt aber natürlich das rüde und unberechenbare Auftreten Trumps, das immer wieder für Unsicherheit sorgen wird.

Heimische Verbraucher in Konsumlaune

Auch in Deutschland verzeichnete die Verbraucherstimmung einen glänzenden Start ins Jahr. Sowohl die Konjunktur- und Einkommensaussichten als auch die Anschaffungsneigung verbessern sich weiter. Mit dem dritten Anstieg in Folge setzt das Konsumklima seinen moderaten Aufwärtstrend fort. „Damit sind gute Voraussetzungen für das Konsumjahr 2017 geschaffen“, wie es beim Marktforschungsunternehmen GfK heißt.

Der WAM Marathon Balance hat der verbesserten Stimmung Rechnung getragen und den Investitionsgrad erhöht. Da wir von der Grundeinschätzung her zunächst positiv gestimmt sind, halten wir weiterhin Ausschau nach interessanten Sondersituationen. Zu einer solchen könnte sich beispielsweise die US-Firma Netflix entwickeln, die sehr gute Wachstumszahlen geliefert hat. Das einfache wie geniale Konzept sollte im heutigen „digitalen Zeitalter“ weiter aufgehen. Davon abgesehen eignet sich der Titel aber auch als Übernahmekandidat.

Am Optionsmarkt ist die Volatilität auf unterdurchschnittliche Levels zurückgefallen. Insbesondere am kurzen Ende sind die Prämien im Indexbereich (vorübergehend) unattraktiv geworden. Von dieser Entwicklung hat der Axxion Focus Prämienstrategie mit einem Return von 0,81% im Januar profitiert. In Anpassung an die derzeitigen Gegebenheiten haben wir den effektiven Investitionsgrad auf der Optionsseite auf zuletzt ca. 65% reduziert. Bei den wenigen neuen Puts, die geschrieben wurden, lag der Fokus auf Einzeltiteln mit einer überdurchschnittlich hohen impliziten Volatilität (= hohe Prämieneinnahmen). Im Rentenbereich wurde durch den Aufbau eines Subportfolios mit Banken-Nachrängen (Gesamtgewichtung ca. 4%) etwas Risiko addiert.

Warnschüsse am europäischen Rentenmarkt

Am Credit-Markt hat die positive Grundstimmung auch im Januar angehalten. Erwähnenswert ist jedoch die angespannte Situation bei europäischen Staatsanleihen, bei denen es zwei bemerkenswerte Warnschüsse gab. Zum einen musste Portugal für einen 10-jährigen Bond eine Rendite von 4,22% bieten, was einem Aufschlag von annähernd 400 Basispunkten gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen entspricht. Zum anderen hat Mario Draghi tatsächlich eine Frage hinsichtlich des (möglichen) Euro-Austritts Italiens beantwortet, was zeigt, dass auch die Europäische Zentralbank diesen Fall durchgespielt hat. Unter diesen Voraussetzungen scheint es sinnvoll, das relativ geringe Exposure in Italien (2%) bzw. Südeuropa insgesamt (9,5%) beim WAM Marathon Renten beizubehalten. Der Fonds, der es im Januar auf eine Rendite von 0,81% gebracht hat, konzentriert sich derzeit im Wesentlichen auf Unternehmensanleihen, die im aktuellen Umfeld vertrauenswürdiger erscheinen als Staatspapiere. Da sich im Jahresverlauf allerdings generell (politische) Risiken materialisieren und zu einer allgemeinen Risk-Off-Phase führen könnten, liegt die für Opportunitäten vorgehaltenen Kasse des WAM Marathon Renten inklusive der „Cash-Surrogate“ (= Anleihen bester Bonität mit übersichtlicher Restlaufzeit) aktuell bei rund 25%.