Nach zwei starken Monaten in Folge haben die europäischen Aktienmärkte im November unter leichten Gewinnmitnahmen gelitten. Auch bei High Yield-Anleihen ist es zu einem Durchatmen gekommen. Da das fundamentale Umfeld nach wie vor stimmt, sind kleinere Rücksetzer aber als gesund anzusehen und keineswegs als Trendwende zu interpretieren.

Die Konjunkturdaten sind rund um den Globus wieder so gut wie vor dem Krisenjahr 2008. Dabei werden die Wachstumsraten bei weiterhin niedriger Inflation noch eine ganze Weile auf dem aktuellen Niveau verharren bzw. sogar noch etwas zulegen. Zusätzliche Impulse – auch für Europa – dürften zudem von der „historischen Steuersenkung“ in den USA kommen, die entgegen aller Unkenrufe kurz vor der Umsetzung zu stehen scheint. Während sich die mögliche Entlastung der Unternehmen und die damit verbundene steigende Risikobereitschaft in den amerikanischen Aktienkursen bereits widerspiegeln, konnten die europäischen Märkte hiervon bisher nicht profitieren. Hierin ist sicherlich ein Grund für das Auseinanderlaufen von Dow Jones & Co (+3,83%) auf der einen Seite und dem Euro Stoxx 50 (-2,52%) auf der anderen Seite zu sehen.

Breite Streuung, große Wirkung

Trotz insgesamt rückläufiger Aktienkurse in Europa hat sich der WWAM Marathon Balance im Monatsverlauf um rund 2,5% verteuert. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die breite Streuung des vermögensverwaltenden Fonds. So hat in diesem Fall insbesondere unser zweiprozentiges Investment in Bitcoin, das wir wie berichtet Anfang Oktober eingegangen sind, und das sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt hat, für die gute Performance gesorgt. Erste Gewinne wurden hier bereits realisiert, auch um die Positionsgröße wieder an den konservativen Charakter des Marathon Balance anzupassen. Positive Ergebnisbeiträge haben zudem die Währungspositionen in Schweizer Franken und US-Dollar gebracht. Insgesamt beläuft sich die Fondsperformance seit Anfang des Jahres bereits auf 21,87%.

Positionen hoch- und weitergerollt

Der Wallrich Wolf Prämienstrategie hat im Berichtsmonat eine ausgeglichene Performance erzielt. Im Portfolio wurden einige Short Put-Positionen hoch- und teils auch weitergerollt. Das bedeutet, dass bestehende Positionen, die nur noch geringe Optionsprämien aufgewiesen haben, gegen andere mit höherem Strikelevel und/oder längerer Laufzeit getauscht worden sind. Per Saldo konnten auf diese Weise erhebliche Optionsprämien vereinnahmt werden. Der durchschnittliche Abstand zum Strikelevel hat sich dadurch andererseits allerdings auf nur noch rund 5% reduziert. Insgesamt wurde der Renditepfad auf rund 8% per annum erhöht. Die Volatilität ist im November sowohl am Kassamarkt als auch am Optionsmarkt leicht angestiegen, befindet sich aber noch immer auf verhältnismäßig niedrigem Niveau.

Kurze Risk-Off-Phase am Credit Markt

Auch am High Yield Credit Markt kam es im November zu einem Durchatmen. Der Auslöser waren Diskussionen um das niederländische Telekomunternehmen Altice, das bei einem recht hohen sechsfachen Leverage schwache Quartalszahlen vorgelegt hat. Ähnlich wie zuvor bei anderen stark fremdfinanzierten Firmen kam daraufhin die Frage auf, ob dem Eigenkapital bei einer derart hohen Verschuldung überhaupt noch ein Wert zuzubilligen sei. Als Folge versuchten einige High Yield-Manager ihr Risiko zu reduzieren und es kam zu einer kurzen „Risk-Off-Phase“, die allerdings nur eine knappe Woche angedauert hat.

Während die Benchmark, der BofA Merrill Lynche Euro High Yield Index, im November 0,31% an Wert verloren hat, konnte der WWAM Marathon Renten den Monat praktisch unverändert beenden (-0,04%). Aufgrund des starken Momentums im Shipping-Sektor haben wir zwei USD-Anleihen aus diesem Bereich erworben. Nach einer siebenjährigen Durststrecke zeichnet sich hier eine klar erkennbare Erholung ab.