In möglichst vielen Börsenphasen Gewinne erzielen und in schwierigen Zeiten die Verluste klein halten. So lautet die Zielsetzung einer ganzen Reihe von Publikumsfonds, die sich auf Stillhaltergeschäfte und die damit verbundene Vereinnahmung von Optionsprämien spezialisiert haben. Nicht allen Produkten gelingt dies allerdings in zufriedenstellendem Maße, wie die Auswertungen zeigen.

Optionsgeschäfte können überaus sinnvoll sein, weshalb sie sich in immer breiteren Anlegerkreisen einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen. Dies gilt insbesondere auch für sogenannte „PutWrite-Strategien“, bei denen ein Stilhalter regelmäßig Verkaufsoptionen (Puts) verkauft und dafür Optionsprämien erhält. Darauf deutet zumindest die steigende Anzahl an Publikumsfonds hin, die ähnlich wie der Wallrich Wolf Prämienstrategie explizit auch auf Short Puts setzt. Hinzu kommen weitere Sondervermögen, die analoge Zielsetzungen mit anderen Optionsstrategien (z.B. Covered Call Writing) verfolgen und sich etwas breiter gefasst ebenfalls mit dem Wallrich Wolf-Ansatz vergleichen lassen.

Dabei liegende die Gründe für das zunehmende Angebot entsprechender Produkte auf der Hand. So ist es in dem nun schon seit einigen Jahren anhaltenden Niedrigzinsumfeld überaus schwer, auf der Zinsseite attraktive Erträge zu erzielen. An den Aktienmärkten sehen sich die Marktteilnehmer andererseits mit zunehmenden Unsicherheiten konfrontiert, die zuletzt immer stärker von einzelnen politischen Akteuren ausgegangen sind. Die Folge waren sprunghafte Volatilitätsanstiege, die sich in temporär erhöhte Optionsprämien widergespiegelt haben. Während sich typische volks- und betriebswirtschaftliche Entwicklungen oftmals frühzeitig abzeichnen und meist über längere Zeiträume hinweg anhalten, verlangen derartige exogene Schocks, wie sie von der „Trump‘schen Politik“ oder anderen (zumindest zeitlich) kaum prognostizierbaren Ereignissen ausgehen (z.B. Türkeikrise), schnelle Reaktionen auf ganz verschiedene Marktentwicklungen. Diese lassen sich über Optionen oft deutlich variabler und besser umsetzen als über andere Finanzinstrumente. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit entsprechenden Investments für eine Verstetigung der Depotrendite insgesamt zu sorgen.

Outperformance bei leicht steigenden, stagnierenden und fallenden Basiswertkursen

So erwirtschaftet der Wallrich Wolf Prämienstrategie Fonds per Saldo sowohl bei steigenden, wir auch bei stagnierenden und sogar leicht fallenden Basiswertpreisen Gewinne. Bei stark rückläufigen Aktienkursen lassen sich Verluste zwar nicht vermeiden, sie fallen aufgrund der eingestrichenen Optionsprämien aber geringer als bei einem Direktinvestment in das jeweilige Underlying aus. Lediglich bei haussierenden Märkten kann der Fondspreis der Marktentwicklung nicht vollständig folgen, was gerade konservative Aktienanleger jedoch eher als „Luxusproblem“ betrachten. Da somit nur eine geringe Abhängigkeit von steigenden Aktienkursen besteht, bietet die Fondsstrategie insgesamt die Chance auf stabilere Erträge.

Beste Performance über drei und fünf Jahre

Diese Eigenschaften haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als bezahlt gemacht. So belegt der Wallrich Wolf Prämienstrategie Fonds seit seiner Lancierung im Dezember 2007 von der durchschnittlichen Wertentwicklung her (4,04% p.a.) unter 14 Sondervermögen mit in Ansätzen vergleichbarer Zielsetzung und Vorgehensweise den zweiten Rang. Die gesamte Peer Group, die allerdings von einem negativen Ausreißer mit -30,1% stark geprägt wird, bringt es nur auf eine Rendite 1,54% per annum. Werden die zurückliegenden fünf Jahre betrachtet, nimmt unser Fonds unter nunmehr 22 Produkten mit einer jährlichen Rendite von durchschnittlich 6,13% (Peer Group insgesamt: 3,18%) sogar den ersten Platz ein. Gleiches gilt bei der 3-Jahres-Betrachtung. Dabei fällt die Sharpe Ratio mit 0,8 (5 Jahre) als Maßstab für die Überschussrendite eines Portfolios gegenüber der „risikolosen“ Geldmarktanlage unter Berücksichtigung der Volatilität überdurchschnittlich hoch aus. Beim Maximum Drawdown schneiden verschiedene noch konservativere Produkte mit historisch betrachtet deutlich geringeren Renditewerte dagegen besser ab.

Dabei sei allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Zusammenstellung der Peer Group zwar sorgfältig und nach bestem Wissen erfolgt ist, sie aber gleichwohl keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zudem fällt die Bandbreite der verfolgten Strategien sowie der abgebildeten Basiswerte insgesamt doch recht groß aus, womit naturgemäß keine vollständige Vergleichbarkeit gegeben ist.

Bewährung in allen Marktphasen

Gleichwohl offenbart die Aufstellung, dass keineswegs sämtliche Strategien dazu geeignet sind, die Zielvorgaben in allen Marktphasen hinreichend gut zu erfüllen. So liegt die Wertentwicklung der einzelnen Fonds in den vergangenen zwölf Monaten zwischen 4,32 und -10,19%. Wenn die Ergebnisse aber schon in bei seitwärts tendierenden Aktienmärkten derart weit auseinanderlaufen, dürften sich die Unterschiede in stark steigenden oder stark fallenden Börsenphasen nochmals erheblich stärker bemerkbar machen. Dabei ist für sicherheitsorientierte Anleger natürlich insbesondere die Entwicklung in Krisenzeiten – also bei signifikant rückläufigen Aktienkursen – von elementarer Bedeutung. Es gilt somit abzuwarten, inwiefern gerade die Produkte mit kürzerer Historie dazu in der Lage sind, derartige Marktphasen erfolgreich zu meistern.